Mauersegler: Erfolgreicher Schutz durch Nisthilfen

Oliver Maier mit einem Nistkasten für mehrere Mauerseglerfamilien
Oliver Maier mit einem Nistkasten für mehrere Mauerseglerfamilien

In Bebenhausen konnten kürzlich vier neue Nester für Mauersegler eingerichtet werden. Der Bestand hat sich in den letzten Jahren erfreulich erholt: Während vor etwa zehn Jahren nur 5 bis 10 Individuen gezählt wurden, sind es inzwischen über 30. Ermöglicht wurde dies durch den tatkräftigen Einsatz von Lisi Bark und Oliver Maier sowie die Unterstützung der Stadt Herrenberg, die Hubwägen für die Montage der Nester zur Verfügung stellte.

Seit Beginn des Nisthilfeprojekts 2019 wurden in Tübingen bis Juni 2025 insgesamt 387 neue Nistplätze für Mauersegler geschaffen. Der NABU Tübingen hat dabei 82 hochwertige Einzel- und Koloniekästen gesponsert und maßgeblich zur Wiederansiedlung der Vögel beigetragen.

Das war dringend geboten, denn der Mauersegler ist eine bedrohte Art: Er ist auf Gebäudenischen als Brutplätze angewiesen, doch durch Sanierungen und den Verlust solcher Quartiere sinkt sein Bestand jährlich um etwa 6,7 %. Als standorttreuer Vogel gefährden besonders Abriss und energetische Maßnahmen seine Brutstätten.

Engagiertes Handeln ist daher wichtig für den Erhalt der Art. Der außergewöhnliche Lebensstil des Mauerseglers macht deutlich, welch bemerkenswerte Fähigkeiten hinter diesem bedrohten Vogel stecken: Der faszinierende Dauerflieger verbringt bis zu neun Monate ununterbrochen in der Luft – selbst Schlaf und Paarung finden im Flug statt. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h und einer jährlichen Flugleistung von rund 200.000 km umrundet er in fünf Jahren etwa 25 Mal die Erde.

Wer mehr über die faszinierenden Bewohner der Lüfte und Maßnahmen zu ihrem Schutz wissen möchte, ist herzlich zum Vortrag "Mauerseglerfreundliches Tübingen" mit anschließendem Spaziergang durchs Viertel eingeladen:


Referentin: Lisi Bark
Wann: 14. Juli, 19:00

Wo: Blaues Haus (Stadtteiltreff Weststadt, Herrenbergerstr. 61, 72072 Tübingen)