Die Weilerhalde

Bild: Andreas Wöhrmann
Bild: Andreas Wöhrmann

"Weilerhalde" ist der Name eines Gewanns, das zwischen dem östlichen Lustnau und dem Neckar liegt. Genauer gesagt ist es ein relativ steiler Südhang, der zum Neckar abfällt. Zwischen dem Hang und dem Neckar verläuft die alte B297. Zwischen Weilerhalde und Neckar befindet sich auch die Kläranlage. 

 

Die Fläche wird derzeit sich selbst überlassen und hat einen waldartigen Charakter angenommen. Ursprünglich gab es hier eine Streuobstwiese, von der noch vereinzelte Bäume zeugen. Ein paar Trockenmauern stammen von der weinbaulichen Nutzung  um 1900


Planungen

Streuobstwiese, Offenlandschaft oder Wald?

Bild: Andreas Wöhrmann
Bild: Andreas Wöhrmann

Aufgrund der auf das Landeswaldgesetz basierenden Rechtslage, können Flächen, welche Waldstatus haben, nicht mehr in Offenland zurückverwandelt werden. Falls diese Fläche als Wald eingestuft wird, könnte der NABU aber ein Waldumwandlungsverfahren anstrengen, welches nur mit dem Schutz wertvoller Offenlandbiotope begründet werden kann.

 

Die Reste der Trockenmauern an der Weilerhalde sind heute als Offenlandbiotop geschützt und die Wiederherstellung und Offenhaltung von Streuobstwiesen stehen heute im Fokus des Naturschutzes. Auch im neuen Landesnaturschutzgesetz soll der Schutz der Streuobstwiesen einen höheren Stellenwert bekommen. Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Kulturlandschaften in Mitteleuropa.  Jedoch wäre die Wiederherstellung einer Obstwiese an der Weilerhalde mit sehr hohem Aufwand verbunden. Wir fragen uns natürlich, ob wir diese Umwandlung wollen und auch leisten können oder ob wir auf den beiden Flurstücken einen Laubmischwald entstehen lassen, welcher für Waldvögel, Fledermäuse und andere seltene Tierarten ein Lebensraum sein kann. 

Die Weilerhalde ist ein gutes Beispiel dafür, wie im Artenschutz oft abgewogen werden muss, welche Mittel zur Verfügung stehen und welche Arten im angestrebten Schutzprogramm Priorität haben. Generell will der NABU die am höchsten bedrohten Arten schützen, doch dies ist nur möglich, wenn alle mithelfen.