1984 pachtete der NABU Tübingen zwei Grundstücke in den Rosenäckern von der Stadt Tübingen. Bereits im selben Jahr legte ein NABU Mitglied aus Hagelloch, der gleichzeitig Lehrer war, mit einigen Schülern einen Tümpel auf einem der beiden Grundstücke an. Nach dem die angrenzenden Landwirte Bedenken äußerten, dass dieser Tümpel zur Vernässung ihrer Äcker führen würde, wurde der Tümpel nachgebessert und ein zweiter kleinerer Tümpel etwas unterhalb angelegt. Bis 2006 pflegte der NABU die Tümpel, gab dann jedoch aus Kapazitätsgründen die Pacht an die Stadt zurück.
2020 nahm der NABU die Pacht wieder auf, da die ursprünglichen Tümpel mehr und mehr durch Gehölze überwucherten und nur wenigen Amphibien- und Insekten-Arten als Lebensraum dienten. Zusammen mit der Stadt und den Kommunalen Service Betrieben (KST) wurden dann im Herbst 2020 die Tümpel wieder freigestellt und der obere Tümpel großflächig erweitert. Durch diese Maßnahmen nahm die Anzahl an Amphibien- und Insekten-Arten deutlich zu und es kam sogar zu einer Wiederbesiedlung durch die stark gefährdete Gelbbauchunke.
Das Rosenbachtal Richtung Hagelloch war ursprünglich ein landwirtschaftlich genutztes Tal mit einer nur kleinen Zufahrt Richtung Hagelloch. Durch Erweiterung der Zufahrtsstraße sowie Bau des Abzweigs über die Ebenhalde zur Morgenstelle wurden der Abfluss des Lampertsbrunnen zum Einfluss in den Rosenbach neu geregelt. Diese Umlenkung, plus zusätzliches austretendes Hangwasser, bewirkte die Entstehung einer Nassstelle am jetzigen Biotopplatz.
Langfristig sollen die Tümpel freigestellt bleiben und durch regelmäßig, wechselnde Anlage von Kleingewässern Strukturen geschaffen werden, um möglichst vielen Amphibien-Arten Lebensraum zu bieten. Aufgrund der intensiv bewirtschafteten umliegenden Äcker, ist dies keine einfache Aufgabe, da sehr viele Nährstoffe in die Tümpel eingeleitet werden, die einen intensiven Grünwuchs bewirken (Eutrophierung).
Durch die Aufnahme der Flächen in das langfristige Zielartenkonzept der Stadt Tübingen, könnte es aber möglich sein, weitere Feuchtflächen zu modellieren und so einen richtigen Amphibien-Park zu gestallten.