1. FERTIGUNG:
Man nehme ein quadratisches, sägerauhes und imprägniertes Fichtenholzbrett mit einer Seitenlänge von 25 cm und einer Dicke von 2,5 cm und perforiere es mittig an den
Rändern zweier gegenüberliegender Seiten.
Man nehme einen Blumentopf aus Ton (nicht aus Kunststoff, sonst schlägt sich das Schwitzwasser der Jungvögel an den Wänden nieder) der Größe 21 des italienischen Fabrikats
"Deroma", das z.B. in BayWa-Baumärkten erhältlich ist (die deutschen Fabrikate etwa bei Hornbach und toom sind zu hart zum Bearbeiten) und perforiere ihn mit einem 6 mm dicken Betonbohrer (er
verschleißt langsamer als ein Steinbohrer) ebenfalls mittig an zwei gegenüberliegenden Stellen unmittelbar unter dem Randwulst des Topfes.
Man bohre mit einem 33 mm - Fliesenlochbohrer das Flugloch unter den Rand (der Topf wird dazu auf einen Balken gestülpt, der mit Schraubzwingen waagrecht auf einem Tisch zu
fixieren ist; das Flugloch darf höchstens 0,5 cm dicht unter den Topfrand gesetzt werden, sonst wird der Topf beim Bohren allzu leicht zerrissen). Entschärfen Sie die äußere und innere Kante des
Fluglochs in seiner unteren Hälfte. Hierzu ist etwa ein scharfkantiges Metallstück geeignet.
2. MONTAGE:
Man verbinde den Topf durch ein 120cm langes Stück dicken Spanndraht mit dem Brett. Das Drahtstück wird dabei zuerst durch die beiden Löcher im Topf gesteckt, dann
die beiden - ungleich langen - Enden nach oben gebogen und durch die beiden Löcher im Brett geführt.
Man forme aus den beiden aufragenden Draht-Enden einen Aufhängebügel und neige ihn zur Gegenseite des Fluglochs, um beim aufgehängten Topf eine Schräglage des Daches zu erzielen, die
den Regen ablaufen lässt.
3. ANMERKUNGEN:
Man kann sich die Bretter auch von einem Holzimprägnierwerk imprägnieren lassen, es kostet bei mir in der Gegend (Fa. Durst in Walddorfhäslach) nur einen Euro pro Brett,
und sogar nur 12 Cent, wenn man die Bretter selbst besorgt. Wenn das Brett nicht plan ist und nicht überall direkt am Topf abschließt, stellt dies kein Problem für die Meisen dar, weder wegen
Regenwasser noch wegen vermehrtem Lichteinfall.
Eine Steinfliese ist nur in den wenigen Gebieten, wo Spechte so gewitzt sind, das Dach einzuschlagen, dem Brett vorzuziehen. Es muss dann eine
Bodenfliese (keine Wandfliese) sein, denn nur sie ist witterungsbeständig und stabil. Sie ist fast nur mit einem Diamant-Bohrer perforierbar. Er kostet etwa 12 Euro und darf nur
mit dem Gewicht der Bohrmaschine und des Armes im Bohrloch stehen. Bei höherer Auflagekraft wird der Diamant-Besatz abgerieben, der Bohrer also zerstört (davor wird man in Fliesenläden
durchaus nicht gewarnt...).
Es dauert 5 bis 10 Minuten, bis man durch ist. Und man muss mit Wasserkühlung arbeiten, es muss immer Wasser im Bohrloch sein. Ein Betonbohrer für den Topf ist zwar etwas teurer
als ein Steinbohrer, aber er verschleißt unverhältnismäßig langsamer als letzterer.
Es empfiehlt sich Draht von 3,8 mm Dicke. Er sollte aber richtig starr sein; bei Toom gibt es einen grün umwickelten Draht, der dafür eigentlich zu weich ist.
Ungeeignet für eine schnelle Produktion ist nicht umwickelter Draht, denn man muss seine abgetrennten scharfen Enden stumpf feilen, um sich und die Vögel damit nicht zu verletzen.
Hornbach hat umwickelten Spanndraht mit ausreichender Starre, um den Topf auch unter sommerlicher Hitze-Einwirkung auf den Draht in seiner leicht nach vorne geneigten Position zu
halten (allerdings ist die neueste Generation des Hornbach-Spanndrahts von 2012 leider auch weicher als die vorige).
Es ist ratsam, für die Löcher im Brett als auch im Topf keinen dünneren als den 6 mm-Bohrer zu wählen, weil der Draht darin Spielraum braucht. Wären die Löcher im
Brett so eng, dass der Draht in ungebogenem Zustand gerade noch durchpasst, könnte man es bei der Reinigung nur unter größerem Kraftaufwand hochschieben, denn der Draht wird infolge
der nach seiner Reinigung erneuerten Biegung Jahr für Jahr unebener. Zudem quellen die Löcher durch das Regenwasser ein wenig zu. Dasselbe Problem ergäbe sich auch beim
Einführen des Drahts in den Topf, wenn er dort kein Spiel in den Löchern hätte.
Ein Spechtschutz ist nicht nötig, denn der Ton ist hart genug, um die Erweiterung des Fluglochs und den anschließenden Nestraub durch den "Zimmermann des Waldes" auf jeden Fall zu vereiteln.
Auch eine Abdeckung des Bodenlochs im Topf ist nicht nötig, im Gegenteil, häufig findet man ein dafür lose eingelegtes Plättchen bei der jährlichen Reinigung mitten
im Nestmaterial als Fremdkörper wieder. Man kann einen Zaunpfahl oder einen Balken in Scheiben schneiden und diese dann einlegen. Ist die Scheibe 1 cm dick, kann sie beim Nestbau von
den Meisen kaum mehr aufgestellt werden. Bei genau in den Boden eingepasster Zaunpfahl- oder Balkengröße kippeln die Scheiben auf dem Topfboden, was die Vögel verunsichern könnte. Besser
ist es deshalb wohl, einen etwas größeren Umfang zu wählen, bei dem sich die Scheibe dicht über dem Topfboden im Konus des Topfes verkeilt, also fest arretiert wird.
Wer Sumpfmeisen bevorzugen möchte, kann einen kleineren Topf nehmen (17 oder 15), wer Kleiber begünstigen möchte, kann die Topfgröße 23 und ein entsprechend
größeres Brett nehmen.
Die Verwendung der Topf-Konstruktion für größere Vögel wie den Waldkauz oder für Eichhörnchen scheint ein dankbares Experimentierfeld zu sein.